Unser Körper kann uns leider keinen Brief schreiben, aber er gibt uns Warnsignale: Zu Beginn oft mit leichten Beschwerden, wie etwa Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden. Doch du überhörst die Symptome, du hast dafür jetzt keine Zeit, es muss weitergehen. Der Griff zum schnellen Medikament muss ausreichen. Wie getrieben bist du auf der Suche nach Erfolg, Lob und Anerkennung. Der Körper wehrt sich immer häufiger und stärker: permanente Müdigkeit am Tag, Schlafstörungen in der Nacht. Doch du hörst ihm immer noch nicht zu. Alles wird gefühlt immer anstrengender. Die Arbeit scheint sich zu verdoppeln, deine Kräfte sich jedoch zu halbieren. Die meisten Menschen in deinem Umfeld haben es vielleicht längst erkannt, doch du hast immer noch für alles deine Ausreden. Die Symptome nehmen immer weiter zu. Dann kommt der Punkt, an dem der Körper die Reißleine zieht: Stillstand. Nichts geht mehr. Das System streikt.
Stress ist natürlich
Stress ist ein Alltagsphänomen und jeder Mensch in der heutigen Zeit weiß, was es bedeutet, im Stress zu sein. Weiterhin ist der Begriff „Stress“ für die meisten von uns negativ besetzt. Dabei ist Stress, und vor allem das körperliche Empfinden von Stress, zunächst ganz natürlich und notwendig. Er hat eine Hinweis- und Warnfunktion. Schon unsere frühesten Vorfahren in der Steinzeit wurden durch Stress in Alarmbereitschaft und Handlungsfähigkeit versetzt.
Denken wir etwa einmal an einen Höhlenbewohner aus der Steinzeit zurück, der noch auf die Jagd gehen musste, um sich selbst und die Gruppe mit lebenswichtiger Nahrung zu versorgen. Ein Säbelzahntiger, der aus dem Nichts auftauchte, versetzte die Menschen nicht nur in den nötigen Stress, um fliehen zu können, sondern beschleunigte auch den Herzschlag, verbesserte seine Blut- und Sauerstoffzirkulation und passte die Muskelspannung an, um sich verteidigen oder angreifen zu können. Stress versetzt uns also in Alarmbereitschaft und gibt uns die nötige Energie zum Handeln.
Der Stress, den wir heute aber etwa durch die Bewältigung von Aktenbergen unter Zeitdruck verspüren oder die Erledigung des Haushaltes bei gleichzeitigem Versorgen der Kinder, hat seine ursprüngliche und natürliche Alarmfunktion verloren. Wir müssen in der Regel nicht mehr angreifen und fliehen und unseren Körper auf einen echten Kampf vorbereiten. Es geht nicht mehr um Leben und Tod, auch wenn es sich in der Hektik des Alltags so anfühlen mag. Stress hat dennoch, nach wie vor, eine klare Botschaft an uns. Er zeigt uns, wenn wir zu weit gehen, und dass wir Ruhe und Regeneration bräuchten. Gehen wir zu lange über unsere Grenzen und überhören wir die wichtigen Signale unseres Körpers, kann uns dauerhafter Stress schaden und krank machen.
Dauerstress macht krank
Vielleicht empfinden wir Stress eine Weile als angenehm, wenn wir das nötige Lob und die erhoffte Anerkennung für unsere Leistung erhalten. Wir empfinden vielleicht anfangs sogar Lust und Freude an der Fülle der Aufgaben, die uns ein Gefühl von innerer Zufriedenheit verschafft, wenn wir die eigenen und die Erwartungen anderer erfüllen. Dabei wird Adrenalin ausgeschüttet, das dafür sorgt, dass wir wach und aufmerksam sind.
Sind wir jedoch über eine lange Zeit, Tage, Wochen oder sogar Monate unter Stress und Anspannung, sprechen wir von Dauerstress. Dieser macht den Körper dauerhaft krank. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um positiven Stress (Eustress) oder negativen Stress (Distress) handelt. Bei Dauerstress wird nicht nur kurzfristig Adrenalin ausgeschüttet, sondern auch das Langzeitstresshormon Cortisol. Chronischer Stress erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall), Diabetes, Hörsturz, Tinnitus Hauterkrankungen u.v.m. Nimmt der Stress kein Ende, sind wir ständig angespannt und in der Konsequenz längerfristig häufig müde und erschöpft. Unser Schlaf leidet, wir erholen uns nicht mehr und sind andauernd krank. Häufig schleichen sich Fehler ein, die erwünschte Leistungsfähigkeit lässt nach und Lob und Anerkennung bleiben aus. In der Folge powern wir häufig noch mehr, um das Defizit wieder auszugleichen.
Habe ich schon ein Burnout?
Unter einem Burnout versteht man rein fachlich einen arbeitsbezogenen Erschöpfungszustand. Nach meiner therapeutischen Auffassung spielt es dabei keine Rolle, ob es sich um eine berufsbezogene Erschöpfung handelt, oder diese Erschöpfung aus einer Belastung aus privaten Anforderungen heraus resultiert. Jeder der einen Alltag mit Hausarbeit, Kinderbetreuung und weiterer Organisation kennt, weiß genau, wovon ich spreche. Egal ob beruflich oder privat: Die Betroffenen haben häufig lange Zeit unter Hochdampf gearbeitet. Sie haben Überstunden gemacht und sind enthusiastisch in ihrer Tätigkeit aufgegangen.
In der Anfangsphase eines Burnouts, wird die zu erledigende Arbeit, genauso wie die erhoffte Anerkennung und der gewünschte Erfolg, häufig noch als Antreiber empfunden und beflügelt zu immer höheren Leistungen. Pausen und Ausgleich sind für die Betroffenen, meist perfektionistischen und gewissenhaften Menschen, Fremdwörter („Dafür habe ich keine Zeit!“). In der darauffolgenden Phase empfinden die Betroffenen häufig Aggressionen und eine eingeschränkte Belastbarkeit. Sie fühlen sich immer häufiger überfordert und genervt. Sie spüren, dass langsam die Kräfte nachlassen. Um einschleichende Fehler auszubügeln und das erwartete und gewohnte Leistungslevel zu halten, wird öfter dennoch weiter über das Ziel hinausgeschossen. Der Griff zu aufputschenden „Helfern“ ist häufig eine fatale Folge. Es gilt, sich und andere nicht zu enttäuschen. Der Wunsch nach Lob und Anerkennung treibt sie weiter an.
In der dritten Phase klagen die Betroffenen nur noch über einen völligen Erschöpfungszustand. Nichts geht mehr. Das System ist ausgebrannt. Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Erschöpfung, gestörter Schlaf, innere Unruhe und eine eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit sind die Folge. Die anfängliche Freude, der Sinn und das Ziel der Arbeit sind der Resignation gewichen. Sie befinden sich in einer Sackgasse aus ungesundem Dauerstress und einem Körper, der meist schmerzt, einfach nicht mehr funktionieren will und ständig krank ist.
Wie konnte es soweit kommen?
Augenscheinlich liegen die Gründe eines Burnouts auf der Hand. Zuviel Arbeit, zu hoher Zeitdruck, mangelnde Anerkennung, abnehmende Leistungsfähigkeit, zu hohe Erwartungen an sich selbst u.v.m. Es scheinen unabänderliche Rahmenbedingungen zu sein, denen wir uns beugen müssen. Doch ist das wirklich so? Sind es vielleicht nicht doch andere Gründe, tief in unserem Inneren, die uns antreiben? Gibt es nicht doch einen Ausweg aus diesem Teufelskreis auszusteigen, der uns krank macht?
Die Ursachen eines Burnouts liegen nicht in der Fülle der Aufgaben und dem zugehörigen Leistungs- und Zeitdruck, sondern in einer mangelnden Abgrenzungsfähigkeit in unserem Inneren. Wir wollen uns und anderen etwas beweisen. Wir sind süchtig nach Lob, Anerkennung und Erfolg. Wir vergleichen uns ständig mit anderen. Wir definieren uns über unsere Leistung.
Kann mir Hypnose gegen mein Burnout helfen?
Das Problem erscheint groß, die Lösung ist sehr einfach. In der Hypnosetherapie gehen wir gemeinsam den Ursachen deines Burnouts auf den Grund. Wir lösen die fehlerhaften Programmierungen auf, die dich bis jetzt u.a. nach äußerem Lob und Anerkennung abhängig gemacht haben. Hypnose kann dir dauerhaft und nachhaltig helfen, deinen Teufelskreis des Burnouts zu durchbrechen, so dass du wieder voller Energie, mit Freude und Selbstbestimmung dein Leben nach deinen Vorstellungen gestalten kannst.
Disclaimer
Alle Informationen auf diesen Seiten stellen keine Heilversprechen dar. Sie dienen der allgemeinen Information und Aufklärung. Vor Beginn einer Hypnosetherapie ist es sinnvoll, alle Symptome haus- und/oder fachärztlich abklären zu lassen, um sämtliche somatische Faktoren, die als mögliche Ursache für deine Beschwerden in Frage kommen können, auszuschließen. Hypnose hilft dir, deine Selbstheilungskräfte zu unterstützen, ersetzt aber nicht den Besuch beim Arzt.